SfruttaZero arriva in Germania

Thu, 16/07/2015 - 13:00

Supportare, promuovere e costruire filiere agroalimentari di qualità e fuori dal circuito dello sfruttamento del lavoro diventa sempre più un'esigenza e una sfida diffusa. In giro per l'Europa, attraverso importanti inchieste giornalistiche, la filiera del pomodoro nel sud Italia è diventata simbolo di sopraffazione e caporalato.
Vogliamo che inizino a diffondersi anche esperienze di economia solidale, grazie alle quali l'oro rosso possa diventare simbolo di emancipazione, riscatto e speranza di un futuro diverso.
Ringraziamo Elisa, Philipp, Tim e tanti per il supporto al progetto SfruttaZero che inizia a diffondersi anche nel resto d'Europa, partendo dalla traduzione dell'appello in lingua tedesca.

Die Initiative „Sfrutta Zero“

Idee

Was steckt hinter „Sfrutta Zero?

Die Idee von „Sfrutta Zero“ („Null Ausbeutung“) ist es, trotz der in der Marktwirtschaft herrschenden Zwänge, denen wir uns tagtäglich unterworfen sehen, eine möglichst faire Produktionskette „rund um die Tomate“ ins Leben zu rufen. Von der Anpflanzung bis zur Endverarbeitung versuchen wir die einzelnen Arbeitsschritte so zu gestalten, dass wir in der Lage sind, eine qualitativ hochwertige Tomatensoße anbieten zu können – ohne dabei die üblichen ökonomischen Ausbeutungsverhältnisse eins zu eins zu reproduzieren.

Tomate

Warum widmet sich „Sfrutta Zero“ ausgerechnet der Tomate?

Das „rote Gold“, wie die Tomate in den Ländern des Südens genannt wird, galt bisher als Symbol der Unterdrückung von miserabel bezahlten und oft auf illegale Weise angeworbenen Landarbeiter*innen1 im süditalienischen Apulien und Basilicata, darunter viele Flüchtlinge. Wir wollen mit unserer Initiative ein Stück dazu beitragen, dass die Tomate zu einem Zeichen der Emanzipation und Hoffnung auf eine etwas bessere Zukunft wird.

Akteure

Wer sind wir?

„Sfrutta Zero“ ist ein kooperatives Projekt in Italien, das seit 2014 gemeinsam von Flüchtlingen, Bäuer*innen, jungen prekär Beschäftigten und Arbeitslosen gestaltet wird. Mit der Herstellung lokaler Produkte sollen auf Basis solidarischen Wirtschaftens nach und nach immer mehr selbstverwaltete Beschäftigungsverhältnisse geschaffen und Netzwerke geknüpft werden.Aktuell sind wir drei Kooperativen aus verschiedenen Teilen Süditaliens: „Diritti A Sud“ aus Nardò (Lecce), „Netzanet-Solidaria“ aus Bari und „Osservatorio Migranti Basilicata/Fuori Dal Ghetto“ aus Palazzo San Gervasio und Venosa (Potenza).Kennengelernt haben wir uns über unsere Arbeit mit Flüchtlingen, um ihnen bei ihrem Kampf gegen Abschiebungen, Einschränkungen in ihrer Bewegungsfreiheit und vielen anderen Schikanen, denen sie sich permanent ausgesetzt sehen, unterstützend zur Seite zu stehen.Dabei legen wir Wert darauf, dass sich alle Beteiligten unserer Initiative in ihrer Vielfalt und Verschiedenheit, was Hautfarbe, Geschlecht und sexuelle Orientierung, etc. angeht, anerkennen. Unserem Anspruch entsprechend, dass alle sich nach ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen einbringen können, wollen wir gemeinsame Sache machen, um uns gegen die herrschenden Verhältnisse zu verbünden.

Denn fast alle von uns, so unterschiedlich wir sind, ob mit oder ohne italienische Pass, erleben tagtäglich, wie schwer es ist, unter kapitalistischen Bedingungen eine halbwegs würdevolle Existenzsicherung hinzubekommen.

Umsetzung

Was machen wir konkret?

Von der Anpflanzung bis zur Vertrieb kümmern wir uns um alles selbst:

Zunächst ernten wir jedes Jahr mehrere Tonnen Tomaten, teilweise kaufen wir auch welche dazu. Dabei stellen wir sicher, dass alle Arbeiter*innen eine fairen Anteil an den Erlösen erhalten.Anschließend verarbeiten wir die Tomaten in einem aufwendigen Prozess zu Tomatensoße. Erfahrene Bäuer*innen beraten und unterstützen uns dabei. Zum Abfüllen der Tomatensoße verwenden wir Recyclingflaschen (leere Bierflaschen). Schließlich verkaufen und verteilen wir die Produkte in Selbstvertrieb: z.B. über solidarische Einkaufsgruppen, auf kleinen lokalen Märkten, in verschiedenen Voküs/Küfas oder über das „Genuino Clandestino-Netzwerk“. Um unsere gemeinsame Idee von einer solidarischen, nicht streng profitorientierten Form der Produktion und des Vertriebs öffentlich zu machen und zu vermarkten, etikettieren wir unsere Flaschen mit dem Logo „Sfrutta Zero“. Damit möchten wir verdeutlichen, dass die Tomatensoße unserer Initiative so wenig Ausbeutung enthält wie es unter den gegebenen ökonomischen Verhältnissen eben möglich ist.

Selbstkontrolle und Zertifizierung

Wie garantieren wir unseren Anspruch?

Wir wollen allen Unterstützer*innen und Konsument*innen die Garantie geben, dass wir bei der Herstellung der Sfrutta Zero-Tomatensoße so weit wie möglich auf entfremdete, Mensch und Umwelt ausbeutende und hierarchisch organisierte Arbeit verzichten. Deshalb etablieren wir neue Formen der Selbstauskunft, Kontrolle und Zertifizierung. Inspiriert von verschiedenen Bauernhöfen in ganz Italien haben wir ein System zur Kontrolle der Arbeits-und Produktionsbedingungen entwickelt – von der hierarchiefreien Organisation der Arbeit bis hin zu umweltschonender Produktionsweise (bspw. ohne Chemikalien). Dabei haben alle Beteiligten gleiches Mitspracherecht, d.h. die Kriterien werden bei Versammlungen gemeinsam von Arbeiter*innen, Unterstützer*innen, Kooperationspartner*innen und Konsument*innen entwickelt.

Crowdfunding

Wie kann ich das Projekt unterstützen?

Für einen Teil der Anschubfinanzierung sind wir noch die nächsten Jahre auf Spenden angewiesen bis sich die ganze Produktionskette schließlich selbst trägt. Geld benötigen wir in der ersten Zeit insbesondere noch für den Anbau und den Einkauf der Tomaten, für die Erweiterung der Ausrüstung und die Anschaffung größerer Maschinen.

Wofür verwenden wir die Spenden ganz genau?

Für die Verarbeitung: Erwerb weiterer Plastikschüsseln, Gasbrennern, großer Töpfe, Glasbehältern (recycelbaren Bierflaschen), Kauf einer größeren Maschine zu Verarbeitung der Tomatensoße sowie einer Füll-und Schließmaschine, Anschaffung diverser Tücher und Regalsysteme für die Konservierung und den Transport des fertigen Produkts

Für den Vertrieb: Erstellung der Etiketten mit dem “Sfrutta Zero”-Aufdruck, Herstellung von Flyern und Plakaten, Benzinkosten für Transport und Verteilung der Tomatensoße

Für die filmische Dokumentation des Projektes: Ausleihen der professionellen Filmausrüstung (Kameras, Licht, Stative etc.)

Außerdem: 15% unserer Crowdfunding-Einnahmen leiten wir direkt an “Cassa di mutuo soccorso”, einen Notfallfonds für Flüchtlinge, weiter, der über verschiedene Hilfe-zur-Selbsthilfe-Maßnahmen die Selbstbestimmung der Flüchtlinge und Migrant*innen in Süditalien unterstützt.

Wie funktioniert das mit Crowdfunding eigentlich genau?

Besuche im Internet unsere Seite:

https://www.produzionidalbasso.com/project/sfruttazero-autoproduzioni-fu...

Klicke auf „ Dona“ (Spende).

Gib den Betrag ein, den Du spenden willst.

Registriere Dich auf der Seite.

Wähle Deine bevorzugte Form der Bezahlung aus.

Das kannst Du entweder mit Pay Pal oder durch eine Direktüberweisung tun und zwar auf folgendes Konto:

IBAN: IT97G0760116000001026235141

BIC: BPPIITRRXXX

Adressat: Associazione Diritti a Sud Onlus

Verwendungszweck: Spende sfrutta zero

1 Wenn wir von Landarbeiter*innen, etc. sprechen, wollen wir mit dem Sternchen sprachlich bewusst einen
Zwischenraum markieren, der weitere Möglichkeiten offen hält und so denjenigen einen Raum geben, die sich nicht in das Schema „männlich / weiblich“ pressen lassen können oder wollen.